Alois Nebel

Rotoskopie
2011/ 80min
Regie: Tomáš Luňák

Eine Verfilmung der gleichnamigen Graphic Novel von Jaroslav Rudiš und Jaromír 99.

Der Film erzählt die Geschichte des Fahrdienstleiters Alois Nebel Ende der 80er Jahr am Bahnhof in Bílý Potok, einem abgelegenen Ort an der tschechoslowakisch-polnischen Grenze, dem früheren Sudetenland. Er ist ein Einzelgänger, der das Sammeln alter Fahrpläne der Gesellschaft von Menschen vorzieht. Doch manchmal legt sich der Nebel über die Bahnstation, und dann sieht er Züge mit Geistern und Schatten aus der dunklen Vergangenheit Mitteleuropas: dem Zweiten Weltkrieg, der Vertreibung der Deutschen, der sowjetischen Besatzung. Alois Nebel wird diese Alpträume nicht los und endet schließlich in einer psychiatrischen Anstalt. Dort lernt er „den Stummen“ kennen. Niemand weiß, warum dieser nach Bílý Potok gekommen ist oder was er dort sucht, aber er ist es, der Alois Nebel dabei hilft, den Kampf gegen seine Dämonen aufzunehmen...

„Alois Nebel“ wurde in der Technik der Rotoskopie animiert – ein Verfahren, bei dem alle Aufnahmen zunächst mit realen Schauspielern gedreht und danach in Animation übertragen werden. Wesentliche Teile des Films wurden im Studio von Balance Film in Dresden realisiert. Die tschechisch-deutsch-slowakische Koproduktion „Alois Nebel“ hat im Dezember 2012 den Europäischen Filmpreis in der Kategorie Animated Feature Film gewonnen. Der Film erlebte 2011 bei der Biennale in Venedig seine Premiere und wurde zu zahlreichen renommierten Filmfestivals eingeladen, u.a. zum Holland Animation Film Festival, wo er 2012 den Grand Prix gewann.