"Die Odyssee" gewinnt den Deutschen Hörfilmpreis 2021

Der europäisch koproduzierte Animationsfilm „Die Odyssee“ ist der weltweit erste abendfüllende Animationsfilm in der Technik der Ölmalerei auf Glas. Bereits seit Anfang 2020 ist der Film fertiggestellt, aber die Corona-Pandemie hat dem Film, wie so vielen anderen auch, eine lange Warteschleife vor dem Kinostart auferlegt.

Die Malerin und Regisseurin Florence Miailhe und Autorin Marie Desplechin, beide aus Frankreich, erzählen die dramatische wie abenteuerliche Reise der Geschwister Kyona und Adriel. Als ihr Dorf an einem Sommertag von paramilitärischen Banden verwüstet und in Brand gesteckt wird, müssen die Kinder mit ihren Eltern fliehen. Dabei werden sie von ihren Eltern getrennt. Was sie zu diesem Zeitpunkt nicht wissen – eine Trennung für immer. Von Hass verfolgt beginnt für die 13jährige Kyona und ihren 12jährigen Bruder eine Odyssee durch ein fiktives Europa. Ihr Flucht dauert ein ganzes Jahr und bedeutet das Ende ihrer Kindheit.

„Die Odyssee“ gewinnt als ihren ersten Preis den Deutschen Hörfilmpreis 2021 in der Kategorie Kinder und Jugend. Der Slogan „Um Filme zu lieben, muss man sie nicht sehen!“ könnte auf diesen bislang unveröffentlichten Film kaum besser passen.

Seit 2002 zeichnet der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband mit der „ADele“ herausragende Hörfilm-Fassungen aus. Die Verleihung hat sich mittlerweile zu einer Veranstaltung mit hoher medialer Aufmerksamkeit entwickelt. Unter der Schirmherrschaft von Mario Adorf und 2009 von Christine Neubauer konnten in den letzten Jahren zahlreiche prominente Gäste aus Politik, Film und Wirtschaft begrüßt werden. Die diesjährige Preisverleihung fand digital statt und wurde von Steven Gätjen moderiert.

Der Preis - die „ADele“ - ist eine Bronzeskulptur des blinden Künstlers Dario Malkowski (1926-2017) mit Namen „Die Lauschende“. Das rund 3 Kilogramm schwere Relief zeigt ein Frauengesicht. „Die eine Hand liegt hinter dem Ohr, um das Hören deutlich zu machen, die andere Hand bedeckt gedankenvoll die Augen“ beschrieb der Künstler selbst die Darstellung. Es symbolisiert in direkter Weise, wie blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen einen Hörfilm „sehen“.

Koproduziert wurde der Film auf deutscher Seite von der Balance Film GmbH, dem MDR und ARTE. Große Teile der Animationsarbeiten, Compositing und Sounddesign wurden in Leipzig, Dresden und Halle beigesteuert. Die Verantwortung für die Postproduktion sowie die Erstellung der barrierefreie Filmfassung, die seit 2013 als Förderbedingung im Filmfördergesetz verankert ist, lag bei der digital images GmbH in Halle.

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